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Vilnius, Lietuva



 


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Vilnius(deutsch Wilna) ist die Hauptstadt Litauens und des Distrikts Vilnius (Vilniaus Apskritis). Mit 553.000 Einwohnern (2006) ist sie die größte Stadt des Landes. Sie liegt an der Mündung der Vilnia in die Neris, nur etwa 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt.



Namen der Stadt



Entsprechend ihrem multiethnischen und multikulturellen Charakter ist die Stadt unter verschiedenen Namen bekannt. Die Litauer (die heute die deutliche Mehrheit der Bevölkerung darstellen) nennen sie Vilnius; dieser Name setzt sich allmählich auch in anderen Sprachen durch. Auf Polnisch heißt sie Wilno, auf Weißrussisch Вільня/Wilnja, auf Jiddisch Wilne, auf Russisch schließlich hieß sie ursprünglich Вильна/Wilna, wurde ab der sowjetischen Zeit aber nur noch als Вильнюс/Wilnjus bezeichnet, von der russischen Bezeichnung leitet sich auch der eingedeutschte Name Wilna ab. In der litauischen Sprache bedeuten die Wörter Vilnis und Vilnele soviel wie „Kleine Welle“.



Vilnius ist katholischer Erzbischofssitz und seit 1579 Universitätstadt.



Durch Vilnius fließt ein Flüsschen namens Vilnia (oft in der Verkleinerungsform Vilnelė genannt), das unweit des historischen Stadtkerns (Gediminas-Berg) in die Neris mündet. Andererseits ist ein alternativer Name der Neris *Velija, belegt um 1230 als Велья. Hierzu ist der kleinere Zufluss ursprünglich Diminutivbildung. Von diesem Flussnamen wird der Name der Stadt abgeleitet. Die ältesten Formen aus dem 14. Jahrhundert lauten vor die Wilne, ante Vilnam usw. Die Form Vilnius ist erstmalig 1600 belegt.



Geschichte



Mittelalter und frühe Neuzeit



Wilna wurde unter Gediminas, Großfürst seit 1316, gegründet. Der Legende nach soll er bei der Jagd auf einem Hügel am Zusammenfluss der Neris und Vilnia gerastet haben. Dort träumte er von einem eisernen Wolf, der markerschütternd laut heulte wie hundert Wölfe. Der Pfeil, den er auf das Tier abfeuerte, prallte an dessen stählernen Körper ab. Beunruhigt bat er seinen heidnischen Hohepriester Lizdeika um die Deutung dieser Episode. "Was die Götter dem Herrscher und dem litauischen Staat beschieden haben, mag geschehen: der eiserne Wolf steht auf einem Hügel, auf dem eine Burg und eine Stadt errichtet werden – die Hauptstadt Litauens und die Residenz der Herrscher. Die Festung aber müsse fest wie Eisen sein, dann würde ihr Ruhm weit durch die Welt hallen (Die litauischen Wörter für laut und berühmt sind identisch). Zu jener Zeit war die prächtige Wasserburg im westlich gelegenen Trakai Sitz des Herrschers.



Soweit die Legende. Archäologen sehen die Geschichte bodenständiger: Ihren Ausgrabungen nach hatten schon im 11. Jahrhundert Menschen an diesem taktisch vorteilhaften Ort gesiedelt. Erste Erwähnung in den geschichtlichen Akten findet Vilnius als Hauptstadt der Litauer 1323. In jenem Jahr schreibt besagter Großfürst Gediminas einen in Latein verfasste Brief an die Hauptstädte jener Zeit. Darin wirbt er Kaufleute, Wissenschaftler und Priester für in civitate nostra regia Vilna - sozusagen als hochqualifizierte Gastarbeiter und lockt mit zwei Kirchen, also auch Religionsfreiheit. Diese Toleranz gegenüber den verschiedensten Glaubensrichtungen sollte die Entwicklung der Stadt noch lange bestimmen.



Ab 1377 war der ehrgeizige Jogaila Großfürst Litauens. 1385 schloss er mit Polen die Union von Krewo - der Preis dafür war die Christianisierung des Landes. Er löschte das ewige Feuer auf dem Hügel in Vilnius und zerstörte den dazugehörigen heidnischen Tempel. Ein Jahr später, 1386, ließ er sich taufen, heiratete wie vereinbart die polnische Königin Hedwig und bestieg als Wladislaw II. den Thron des neuen und mächtigen Großreiches aus Polen und Litauen: Die Rzeczpospolita.



Zeitgleich wurde in Vilnius das Magdeburger Stadtrecht eingeführt. Im 15. Jahrhundert erlebte die Stadt ein Periode großer wirtschaftlicher Blüte. In Folge der polnisch-litauischen Union (1385/1569) kam die Stadt zunehmend unter polnischen Einfluss. Damit einher gingen die Versuche der Gegenreformation. Das zu diesem Zweck 1570 von den Jesuiten gegründete Kollegium wurde so 1579 zur Universität (Alma academia et universitas Vilnensis societatis JESU) mit Privileg des polnischen Königs Stefan Batory und Segen des Papstes Gregor XII. erklärt. Für lange Zeit war die Universität in Vilnius damit die einzige Hochschule im östlichen Mitteleuropa. Gleichzeitig wurde Vilnius das wichtigste Zentrum jüdischer Kultur in Nordeuropa. Aufgrund seiner geistigen Bedeutung hatte die Stadt den Beinamen Jerusalem Litauens. Wirtschaftlich begann im 16. Jh. allerdings mit der zunehmenden Dominanz Polens ein langsamer Abstieg Vilnius. Das 17. Jh. war geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen - sieben Jahre war die Stadt von 1655-1661 von russischen Truppen besetzt - und Heimsuchungen wie Bränden und der Pest.



18. bis 20. Jahrhundert



Im Großen Nordischen Krieg wurde Vilnius in den Jahren 1702 und 1707 von schwedischen Truppen zerstört. Verheerende Brände in den Jahren 1737, 1745 und 1747 bremsten den folgenden Wiederaufbau.



Ab 1795 bis 1917 gehörte Litauen und damit Vilnius zum russischen Zarenreich.



Nach dem Aufstand der Polen und Litauer gegen die russische Oberherrschaft im Jahr 1831 wurde die Universität als Hort nationalistischer Umtriebe im folgenden Jahr von der russischen Macht geschlossen und blieb es bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Vilnius entwickelte sich relativ bescheiden im Rahmen einer russischen Gouvernementshauptstadt. Dennoch war sie weiterhin von regionaler Bedeutung, was die Tatsache verdeutlicht, dass die Stadt noch vor Minsk im 19. Jahrhundert das Zentrum des weißrussischen nationalen Lebens war. Die wichtigsten weißrussischen Dichter und Schriftsteller publizierten ihre Werke damals in Vilnius. In der Stadt wurde auch die erste weißrussische Zeitung "Naša Niva" gegründet.



Nach der Unabhängigkeit Litauens wurde Vilnius Hauptstadt Litauens, doch bereits 1920 wurde sie von Polen als Hauptstadt nach der Okkupation des Vilniuser Landes der neu gegründeten Republik Mittellitauen annektiert, was mit der polnischstämmigen Bevölkerungsmehrheit zu dieser Zeit begründet wurde. Für die nächsten 19 Jahre war Kaunas die neue Hauptstadt des Landes. Vilnius sank endgültig auf den Status einer Provinzstadt im abgeschiedenen Nordosten Polens herab. Für das kulturelle und wissenschaftliche jüdische Leben in Ostmitteleuropa hatte sie jedoch ihre Bedeutung erhalten können.



1896 vermachte der jüdische Geschäftsmann Straschun seine Buchbestände der jüdischen Gemeinde und begründete damit die größte jüdische Bibliothek in Europa. Auch für die Weißrussen behielt Vilnius seine Bedeutung als kulturelle Hauptstadt.



Als die deutsche Wehrmacht im September 1939 in Polen einmarschierte, wurde der bis dahin polnisch besetzte Teil Litauens gemäß der Absprache des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes von der Roten Armee besetzt. Für wenige Wochen war Vilnius Teil der Weißrussischen Sowjetrepublik, im Oktober wurde die Stadt formell an Litauen gegeben. Nach dem Anschluss Litauens an die UdSSR am 3. August 1940 wurde Vilnius wieder Hauptstadt des Landes, der Sozialistischen Sowjetrepublik Litauen.



Als im Sommer 1941 die deutschen Wehrmachtstruppen nach Litauen vorstießen, begann das Ende der jüdischen Geschichte in Vilnius. In der Altstadt wurde das Ghetto Vilnius in zwei Teilen eingerichtet, von denen das kleinere bis zum Oktober 1941 bereits wieder liquidiert wurde, was für mehrere Zehntausend Juden den Tod durch Erschießung im Wald von Paneriai (etwa 10 km westlich der Altstadt) bedeutete. Das zweite Ghetto bestand bis 1943, wobei verschiedene so genannte Aktionen auch hier eine weitere Dezimierung der jüdischen Bevölkerung zur Folge hatten. Die verbliebenen Juden wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.



Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die polnische Bevölkerung vertrieben und Vilnius Hauptstadt der Sozialisten Sowjetrepublik Litauen und blieb es auch nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990. Nach der Unabhängigkeit Litauens von der Sowjetunion entwickelte sich das heutige Vilnius innerhalb von 10 Jahren von einer sowjetischen in eine Stadt westlich-kosmopolitischen Stils. Auf dem der Altstadt und dem Zentrum (Bebauung rund um den zentralen Gediminas-Prospekt ab der Jahrhundertwende) gegenüber gelegenen Ufer der Neris haben sich in den letzten Jahren die ersten Ansätze für ein modernes Büro- und Geschäftsviertel gebildet, mit dem Vilnius zu einem Anziehungspunkt nicht nur für Touristen werden will. Bislang verlief die Entwicklung mehr oder weniger auf Brachflächen, in absehbarer Zeit werden aber die ärmlichen Holzhaus-Siedlungen, die sich unmittelbar nördlich anschließen, weichen müssen.

City/Town : Latitude: 54.688333, Longitude: 25.271389


Birth

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   Last Name, Given Name(s)    Birth    Person ID   Tree 
1 Czepankowna, Sophia  Thu 26 Sep 1918Vilnius, Lietuva I368539 Nederlandse voorouders 
2 Roszienski, Frida  Thu 18 Oct 1906Vilnius, Lietuva I396400 Nederlandse voorouders 

Death

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   Last Name, Given Name(s)    Death    Person ID   Tree 
1 Middel, Reint  Mon 09 Aug 1943Vilnius, Lietuva I149784 Nederlandse voorouders 

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